Über unsere Tochter

Ich wende mich an Sie, weil Sie Kontakt zu unserer Tochter haben und ich auf Ihr Verständnis und Ihre Mithilfe hoffe. Sie haben vielleicht schon gehört, dass unsere Tochter sich jetzt als „Transgender“ bezeichnet.

Was bedeutet „Transgender“?

Dazu muss ich etwas ausholen. Unter „Transgender“ versteht man heute, dass Menschen sich ihr Geschlecht selbst aussuchen können. Erklärt wird es damit, dass nur man selbst weiß, was für ein Geschlecht man hat, weil man es „fühlt“. Jetzt kann man das natürlich abtun und sagen „So ein Quatsch!“, weil doch jede andere Person oder mindestens ein Arzt feststellen kann, was für ein Geschlecht ein Mensch hat. Aber damit ist es leider nicht getan. Die jungen Menschen sind durch beinahe mystische Erzählungen und das überall auf Social Media präsente Thema „Trans“ davon überzeugt, dass es eine „Geschlechtsidentität“ (oder auch „Genderidentität“ genannt) gibt, die das biologische Geschlecht für völlig unwichtig erklärt. Man redet von „falschen Körpern“ und dem Entdecken des „wahren inneren Ichs“. Das ständige Reden untereinander und die Dauerpräsenz gefeierter „Transpersonen“ in den Medien führen zu einer Verstärkung dieser Idee. Man nennt das auch „soziale Ansteckung“. So machen sich viele – und auch unsere Tochter – auf die Suche nach ihrem Platz in der Welt. Mit dieser „Genderidentität“ sind letztlich Rollenstereotype, Erwartungen der Gesellschaft an ein Geschlecht und die persönliche Empfindung dazu gemeint.
Es gibt nichts, was diese „Trans-Identität“ wissenschaftlich messbar belegt, auch wenn oft anderes behauptet wird. Es ist ein Gefühl.
Fühlt man sich als Mädchen „falsch“, ist man wohl ein Junge. Wie Sie sicher wissen gibt es in der Pubertät und in der Welt in der wir leben viele gute Gründe, sich irgendwie „falsch“ zu fühlen. Und in diesem Stadium befindet sich unsere Tochter. Und sie ist jetzt davon überzeugt, ein Junge zu sein.

Sie möchte, dass Sie sie mit ihrem „neuen Namen“ anreden und ihre gewählten Pronomen verwenden – wir möchten das nicht!

Wir lieben unsere Tochter und versuchen sie bestmöglich in dieser schwierigen Phase zu begleiten. Wir versuchen viel mit ihr über ihre Empfindungen zu reden, über das, was sie „glaubt“ zu sein und warum und auch über ihren Weg, sich mit ihrem sich verändernden Körper in der Pubertät auszusöhnen. Aber wir nennen sie weiterhin bei ihrem Namen und nutzen die Pronomen sie/ihr, denn wir sehen große Gefahren bereits in der Anerkennung dieser sogenannten „sozialen Transition“. Das Mitspielen mit dieser neuen Transgender-Identität ist das, was als „soziale Bestätigung“ bezeichnet wird. Dies wurde in einem Zwischenbericht des „Cass Review“ – einer Untersuchung der britischen Regierung unter der Leitung von Dr. Hilary Cass als „keine neutrale Handlung“ bezeichnet. Es völlig normal und üblich, dass unsere Tochter sich und ihre Identität in Frage stellt, das gehört zum Leben dazu. Lässt man junge Menschen sich in Verhalten und Ausdruck einfach ausprobieren, „wächst“ sich diese Phase für über 80% der Jugendlichen wieder aus. Wenn aber zu diesem Zeitpunkt eine „Idee“ bestätigt wird, nämlich die Idee, sie sei einem „falschen Körper zugewiesen“ worden und „eigentlich ein Junge“, ist das eine stark wirkende Intervention, die ihre weitere persönliche Entwicklung erschweren kann. Der Weg der sozialen Bestätigung führt nämlich deutlich häufiger in den Weg der medizinischen Transition. Die Folgen können Kinder nicht absehen und darüberhinaus ist dieser Weg mit lebenslangen Hormongaben und extrem schwierigen Operationen auch keiner, der zum wirklichen Lebensglück führen muss…

Daher unsere dringende Bitte: Spielen Sie nicht mit!

Behandeln Sie sie wie üblich. Nennen Sie sie bei ihrem Geburtsnamen oder Spitznamen und ignorieren Sie einfach, sollte sie sich darüber beschweren. Sie sind dann nicht unhöflich, sondern jemand, der ihr hilft, sich zu finden…

Wenn Sie Fragen haben oder weitere Informationen rund um das Thema „Trans“ haben möchten, sprechen Sie uns gern an. Unsere Tochter liegt und sehr am Herzen und glauben Sie uns, wir wollen langfristig das Beste für sie tun. Auch wenn es uns kurzfristig ihren Zorn bringt. Wir sind Eltern.

Vielen Dank fürs Lesen!

Dies soll eine Anregung sein, wie man sich an Eltern von Freunden des Kindes, Lehrer oder andere Bezugspersonen wenden kann. Weitere Infos zum Thema „RODG“ gibt es auch unter Parents of ROGD Kids oder Trans Teen Sorgeberechtigt (disclaimer, kenne keine der Betreiber der Seite)

Hinterlasse einen Kommentar